Der maßgebende Gesichtspunkt bei der
Frauenarbeitsfrage ist nicht das Recht der
Frauen, sondern der Vorteil der Männer.
Hedwig Dohm
Wir leben im Zeitalter einer großen sozialen Umwälzung, die mit jedem Tage weitere Fortschritte macht. Eine stets stärker werdende Bewegung und Unruhe der Geister macht sich in allen Schichten der Gesellschaft bemerkbar und drängt nach tiefgreifenden Umgestaltungen. Alle fühlen, daß der Boden schwankt, auf dem sie stehen.
»Zum Erstaunen mancher unter uns,« bemerkten die Veranstalterinnen der vierten Kunsthistorikerinnen-Tagung, sei die Frage nach feministischer Kunst und weiblicher Ästhetik ungebrochen virulent.[1] Das ist sicher auch dem Umstand zu verdanken, daß sich - betrachtet man Silvia Bovenschens Essay von 1976 als Initialtext[2] seit fünfzehn Jahren zunehmend verschiedene
»Die Steine des Vogels Jingwei» von Qiu Jin ist eine Erzählung, die von einer jungen chinesischen Frau geschrieben wurde und von den Lebensbedingungen der Frauen in China gegen Ende des 19. Jahrhunderts handelt. Zu dieser Übersetzung haben mich in erster Linie die ideologischen Implikationen des Textes bezüglich der Emanzipation der Frauen in China motiviert.
Ich bin oft mit der Frage konfrontiert worden: "Wie kannst du als Italienerin hier in Deutschland leben?". Das ist eine Frage, hinter der ich Anerkennung und vielleicht Liebe für die italienische Frauenbewegung spüre, denn diese Frage kommt immer in Zusammenhang mit Gesprächen über die dortige Frauenbewegung.
Max Beckmann hat seine Frau am Anfang ihrer Beziehung ganz klar vor die Alternative gestellt: entweder eine eigene Karriere als Geigerin zu machen oder aber ihn bei seiner Karriere als Maler zu unterstützen. Mathilde Beckmann berichtet darüber in ihren Erinnerungen:
Soll die verheiratete Frau außerhalb des Hauses beschäftigt sein? Das ist in den letzten Jahren zum aktuellsten, die Frau betreffenden Thema geworden, und die Auseinandersetzung wird auf beiden Seiten sehr leidenschaftlich und mit tiefer Überzeugung geführt.
»Willst du Kenntnisse erwerben,
mußt du an der die Wirklichkeit umwälzenden
Praxis teilnehmen. Willst du den Geschmack
einer Birne kennenlernen, mußt du sie verändern,
das heißt sie in deinem Mund zerkauen.«
Mao Tse-tung, »Über die Praxis«
(* Die Durchführung einer vorbereitenden Tagung wurde durch einen Zuschuß des Ministers für Familie, Jugend und Gesundheit ermöglicht.)