November

Mittwoch 1ten
Allerheiligen: Sehr arges Wetter, so daß R. sagt, er glaube eher, daß es Allerteufel sei, welcher losgelassen sei. Abends besucht uns Dr. Ree, welcher uns durch sein kaltes pointiertes Wesen nicht anspricht, bei näherer Betrachtung finden wir heraus, daß er Israelit sein muß.*(* Über der neuen Seite: »Sorrent«.)
Donnerstag 2ten
Allerseelen, wieder schönes Wetter, wir machen einen schönen Spaziergang, und den Abend verbringen wir mit unseren Freunden Malwida und Pr. Nietzsche.[1]
Freitag 3ten

Oktober

Sonntag 1ten
R. und ich, wir fahren über Castellamare nach Sorrent, um uns dort Wohnung zu suchen, schöner Tag, voller merkwürdiger Blicke. Abends in Neapel zurück.
Montag 2ten

September

Freitag 1ten
Abschiede, Diner mit Schleinitzens, Malwida und anderen Freunden! Abends im kleinsten Zirkel spielt uns der Vater 106 (Adagio und erster Satz)[1] in so wundervoller Weise vor.
Sonnabend 2ten
Abschied vom Vater! Dann letzter Abend recht heiter und gemütlich, ohne Musik jedoch, der König fragt an, ob eine 4te Serie möglich wäre!...
Sonntag 3ten

August

Dienstag 1ten
Allerlei Besuche, und zuletzt den Vater am Bahnhof abgeholt. Er ist sehr wohl und R. entschieden durch seine Ankunft erfrischt. Abends Eröffnung der zweiten Restauration, Rede R.'s an die Künstler, seinen Dank [sagend]. Bedauern, daß mancher fehlt.
Mittwoch 2ten

Juni

Donnerstag 1ten
Immer Maschinenproben, R. macht ihnen alles vor, klettert, agiert, zum höchsten Erstaunen aller. Herr Hill angekommen, macht große Freude durch seinen Eifer.
Freitag 2ten
Probe zwischen Alberich und Mime! Es geht sehr schön; abends will Hill im Theater, trotz Schwindel und sonstigen Schwierigkeiten, wirklich selbst klettern und in den Abgrund stürzen, großer Triumph R.'s.
Sonnabend 3ten

April

Sonnabend 1ten
Isolde immer unwohl, viel Melancholie dadurch, doch hoffen wir, daß es nichts Ernstes wäre. Unangenehmer Brief von Herrn Unger, welcher, anstatt sich zu präsentieren, von der Notwendigkeit spricht, seine Mutter und Braut zu besuchen, und auch von einer Au-dition für den König. - Freund Feustel hält eine Rede in der Bürgerressource, in welcher er die Bürger auf die Pflichten, welche ihnen bevorstehen (bei den großen Aufführungen), aufmerksam macht.
Sonntag 2ten

März

Mittwoch 1ten
Abfahrt um 8 Uhr, nach einer ganz guten Nacht. Um 8 Uhr abends Ankunft in Wien, Empfang durch unsere Freunde und durch den Chor; hübsche Anrede an R. und auch an mich. Abends R. ermüdet.
Donnerstag 2ten

Februar

Dienstag 1ten
Kleines Diner bei uns, Staffs, Künsberg etc.; darauf versucht R. Schlittschuh zu laufen, es gelingt ihm nicht mehr. Abends »Don Quixote«, unsere einzige Erfreuung jetzt. Doch denkt R. hin und wieder an Parzival; der Name Gurnemanz geht ihm durch den Kopf.
Mittwoch 2ten

Seiten