Vorwort

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Zumindest auf den ersten Blick handelt Djuna Barnes zuwider, wer versucht, sich ihr über ihre Biographie zu nähern, das heißt, Fakte ihres Lebens und private Äußerungen heranzuziehen, um sie als Schreibende und das, was sie geschrieben hat, zu verdeutlichen oder gar zu >erklären<. Sie wollte einzig aus ihren literarischen Arbeiten verstanden und gedeutet werden. Interviews und Fragen nach ihrer privaten Existenz lehnte sie ab.

Krieg im Himmel

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Zeit

Muß Dichtung notwendig originell sein? Der klassischen oder apollinischen Theorie zufolge muß sie es nicht, denn der gute Dichter erweist sich an seiner Fähigkeit, altbewährte Gefühle in altehrwürdigen Formen flüssiger, bezaubernder, wohlklingender und gelehrsamer auszudrücken als seine Konkurrenten. Dies wenigstens sind die Eigenschaften, die einem Mann einen Bardensitz eintragen.

Das eine poetische Thema

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Zeit

Die Dichtung - und ich meine die Gesamtheit der Momente, aus der jeder neue Dichter seine Idee der Dichtung bezieht - hat sich über die Jahrhunderte hinweg entwickelt. Die Momente sind so zahlreich, mannigfaltig und widersprüchlich wie die der Liebe; wie aber »Liebe« ein Wort von so mächtigem Zauber ist, daß der wahre Liebende alle seine niedrigen und falschen Wortbedeutungen vergißt, so verhält es sich mit der Dichtung für den wahren Dichter.

Fabeltiere

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Die indischen Mystiker glauben, man müsse, um mit vollkommener Klarheit im religiösen Sinn zu denken, zuerst jedes physische Verlangen ausschließen, sogar das Verlangen, weiterzuleben; ganz anders verhält es sich mit dem poetischen Denken, denn die Dichtung wurzelt in der Liebe, und die Liebe im Verlangen; das Verlangen aber in der Hoffnung auf weitere Existenz.

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