Soziale Konstitution des Geschlechterverhältnisses

Geschlecht, Struktur, Geschichte

Geschlecht und Struktur

3.1 Zum Begriff der Struktur

Das Unsichtbare im Sichtbaren der Marxschen Theorie müßte in einer Formbestimmung Gestalt annehmen. Eine solche Formbestimmung kann sich nicht auf die generativreproduktive Dimension im Geschlechterverhältnis beschränken. Von einer solchen 'Form' kann nicht die Rede sein, wenn sie nicht zugleich das "produktive" [1]Element einschlösse und damit ins Verhältnis von Lohnarbeit und Kapital hineinreichte.

Wissenschaftskritik auf der Suche nach ihrem Gegenstand

Einleitung

Geschlechterungleichheit zu Lasten der Frauen besitzt viele Gesichter. Sie reichen von geschlechtsspezifischen Arbeitsteilungen bis hin zu kultureller Symbolik im Denken, im Sprechen, in der Körperhaltung. Die Vielschichtigkeit der Phänomene, die männliche Überlegenheit und weibliche Unterordnung sozial signalisieren und absichern, stützt empirisch die von der Frauenforschung geäußerte Vermutung, "Geschlecht" sei eine "Strukturkategorie". Geschlechterungleichheit besäße einen systemischen Charakter, der keinen Bereich von Gesellschaft unberührt läßt.

Vorwort

Texttyp

Schlagworte

Auch die Zauberflöte mag daran nichts ändern: "Mann und Weib, und Weib und Mann" sind, wie man es dreht und wendet, verschiedene Wesen. Allein in der Liebe finden sie zueinander, werden eins und "reichen an die Gottheit an". Der irdischmenschliche Alltag aber wirbelt sie auseinander, produziert Hierarchien und Fremdheit, zieht Trennlinien und Grenzen. Da baut der Mann an Tempeln der Weisheit, Vernunft und Natur, in denen "Klugheit und Arbeit und Künste" weilen. Zugleich bewährt er sich als Lenker und Erzieher des Weibes. Pamina erfährt es von Sarastro:

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